Free Tickets 2021!
Samstag, 13. November 19 Uhr
Location: Factory, Künstlerhaus Wien, am Karlsplatz 5, 1010 Wien
Screening Wettbewerb deutschsprachiger Raum II
Anschließend Siegerehrung
Online-Registierung, gratis Onlinetickets via eventbrite. Eine Registrierung ist für alle Festivalveranstaltungen erforderlich.
Das zweite Screening des Hauptwettbewerbs ist dem dokumentarisch-narrativem Poetry Film gewidmet. Die Filme haben erzählerisch einen längeren Atem und werden daher in einem Extraprogrammblock gezeigt. Eine dreiköpfige Jury wählt aus den Hauptbewerbsfilmen einen Sieger, der anschließend an das Filmscreening präsentiert wird. Der Hauptpreis des Festivals ist mit 1000€ dotiert.
Moderation Katharina Wenty
Es wackelt und quietscht und es macht tuck, tuck, während der Zug über die Gleise rollt. Unter der Sonne leuchtet die Steppe,aus der Steppe wachsen Hochhäuser und goldene Türme empor. Wo sind die Grenzen in einem Land, das nur aus Horizonten besteht? Auf einer Reise Richtung Osten erreichen wir im Herzen Asiens die Städte Balchasch und Buchara. Wir treffen auf Erkam, der sein Glück bei einem Spaziergang fand und Khadija, eine Frau, die in ihren Träumen ihrer Heimatstadt schon längst entflohen ist.
RI04: Inge, erwecke uns von den Toten! ist ein 20-minütiger experimenteller Arthouse-Kurzfilm, der auf den Gedichten der deutschen Nachkriegs- und DDR-Dichterin Inge Mueller basiert und von ihnen inspiriert wurde. Nachdem sie 1945 drei Tage lang von Trümmern verschüttet worden war, zog sich das Motiv der Verschüttung durch ihr Leben, bis Mueller schließlich 1966 Selbstmord beging. Inge Muellers Gedichte beschreiben treffend die traumatische Realität einer Nachkriegsgesellschaft, die mit dem Verlust von Gott als moralischer Instanz und dem Verlust des Selbst konfrontiert war. Der Film verbindet eine surrealistische mit einer realistischen dokumentarischen Ästhetik und zeigt eine Frau mittleren Alters namens Frau M., die in einem Vorort einer Stadt irgendwo in Deutschland lebt. Seit einiger Zeit hat die Frau einen wiederkehrenden Traum, in dem sie von Trümmern begraben wird. Zwischen Interviewausschnitten, Sequenzen, die auf Brechts lehrreiche Stücke verweisen, und dem Radio als Zeitkanalmaschine wirft der Film Fragen zu Einsamkeit, Alter, Frausein, psychischer Gesundheit, Selbstmord und Freiheit auf. Inge Müllers Gedichte werden zu einer zeitlosen Science-Fiction-Technologie, um die Gegenwart zu hinterfragen.
Lila-Zoé Krauß ist eine Multimedia-Künstlerin, die in Alice Springs geboren wurde und in Hamburg aufgewachsen ist. Nach ihrem Studium an der Hamburger Kunsthochschule (HFBK) und dem California Institute of the Arts (Los Angeles) lebt und arbeitet sie derzeit in Berlin. Unter dem Pseudonym L Twills hat sie verschiedene Projekte wie Albumproduktionen, Videokunst, experimentelle Kurzfilme, Klanginstallationen, Konzerte und radiophone Kompositionen entwickelt. 2020 erschien ihr Debütalbum [Freedom/Fiction] in voller Länge auf Vinyl. Thematisch möchte Krauss den Körper als Ort der Macht und seine multisensorischen Verflechtungen mit Erinnerung und Musik erforschen.
Ein Liebesgedicht von Ernst Jandl ist die Grundlage für ein musikalisches Tête-à-tête zwischen einer Dresdnerin und einem Marsmenschen. In einem Mietwagen kommt es schnell zu einer rauschenden Liebesszene, die im Umfeld einer turbulenten Montagsdemo im völligen Chaos endet.
Peter Böving, geboren in Mülheim/Ruhr, gelernter Tischler, lebt seit 2001 in Thüringen. Seit Mitte der 80er Jahre freischaffend als Musiker, Filmemacher, Komponist und Produzent im Bereich Film, Theater und Hörbuch. Ausgedehnte Tourneen (u.a. über die Goethe-Institute) mit eigenen Literaturprogrammen in Mittel- und Osteuropa. Werbefilmproduktionen (Viral) zwischen 2007 und 2011. Mit Gründung des Klötzchenkinos (2010) erobert er sich als unabhängiger Filmemacher (mit bisher über 50 internationalen Filmpreisen) unablässig die Welt des Animationsfilms.
https://www.kloetzchenkino.de/2019/02/22/derunddie/
Ich würde es Sonnenschein nennen, wäre es nicht so schattig unter der Rauchwolke.
Celi Kay, 21 Jahre, geboren in der Obersteiermark.
Seit 7 Jahren in Linz.
Kunst ist das einzige, was ich lebe.
Ich bin der Meinung, ein Name sollte des Künstlers einzige Kategorie sein.
So wäre es wohl Zeitverschwendung über mein Leben zu reden.
Wenn sie es doch in meinen Werken fühlen können. BITTE.
Wir sehen eine Webcam-Überwachungsaufnahme von einer Hafeneinfahrt an einem nebligen Tag in Cuxhaven, Deutschland. Der Klang eines Nebelhorns geht in die Filmmusik über, eine zeitgenössische Komposition für seine Posaune von Paul Hubweber. Schiffe nähern sich langsam und die erste Strophe des Gedichts Fog Horns des Dichters David Mason aus Colorado erscheint langsam und zuerst in Schriftform. Diese drei Elemente - Webcam-Bild, Gedicht, Posaunenmusik - erscheinen im Video, als wären sie schon immer füreinander bestimmt gewesen...
Ebba Jahn, Absolventin Deutsche Film+TV Akademie Berlin (dffb) 198416 mm Filme, Produktion, Kamera, Ton, SchnittDozentin an dffb 1988–91.Übersiedelung nach New York 1991–2008.BA Kunststudium an CUNY 1996–99. 2008 Künstlerinnenförderung Film/Video des Berliner Senat Kultur. DVDs ARTS INTERPLAY bis 2012. Kunstproduktion, Wander-Ausstellungen bis Video Paper Pairs & Trombone, Paul Hubweber HD 28' 2018. Seit 2019 Fokuswechsel auf kurze Video-Collagen. http://www.ebbajahn.de/
Haiku | 俳句" ist ein symphonisches audiovisuelles Projekt für zwei japanische Performer, bei dem sich Schlagzeuggruppen, Klanglandschaften und rhythmisierte Videosequenzen abwechseln. Der Film ist eine innovative Hommage an die außergewöhnliche Kunst der japanischen Haiku-Poesie.
Director´s Statement: Zum ersten Mal kam ich in meiner Jugend mit der Haiku-Poesie in Berührung. In einer kleinen Bibliothek. Dort gab es ein Buch mit ausgewählten Haiku des großen japanischen Dichters Matsuo Bashō, das die japanische Originalfassung und eine englische Übersetzung enthielt. Wahrscheinlich hat sich damals die Faszination für diese außergewöhnliche Poesie irgendwo in mir eingenistet. Die wahre Dimension der Haiku-Dichtung wurde mir erst Jahre später bei einem ersten Besuch in Japan klar. Die unberührte, teils wilde Natur in Japan hat eine fast spirituelle Anziehungskraft. Damals fragte ich mich als Komponist, ob es möglich ist, diese wunderbaren Eindrücke in einem abstrakten Haiku festzuhalten, das nicht aus Worten und Silben, sondern aus Musik, Text und fotografischen Ereignissen besteht. So entstand die Idee für das aktuelle Projekt. Um für das Filmprojekt inhaltlich und klanglich geeignete traditionelle japanische Haiku auswählen zu können, war es zunächst notwendig, alle offiziellen japanischen Schriftzeichen, Kanji genannt, vollständig zu lernen, um überhaupt in japanischen Datenbanken recherchieren zu können. Eine wirklich schwierige Lerneinheit! Kobayashi Issa zum Beispiel, einer der vier großen Haiku-Dichter, dessen Haiku ich in dem Filmprojekt verwende, hat mehr als 20.000 Haiku geschrieben. Zunächst sah es so aus, als wäre es ein fast unmögliches Unterfangen, die passenden thematischen Texte für den Film zu finden. So dauerte es mehrere Monate, um das Drehbuch für den Film zu erstellen. Der typischen Struktur eines traditionellen japanischen Haiku folgend, enthält der Film 17 spezifische Ereignisse, die in drei Teile von 5, 7 und wiederum 5 Einheiten unterteilt sind. Alle diese Ereignisse sind aus originalen japanischen Haiku, zeitgenössischen Textsequenzen, Klangmustern, rhythmisierten Videosequenzen oder reinen Musikstücken aufgebaut und abgeleitet. In ihrer Gesamtheit bilden sie eine Art abstraktes und virtuelles "Hyper-Haiku", das ein typisches "saisonales" und "schneidendes Wort" namens Kigo und Kireji enthält.
Martin Gerigk (*1972) ist ein Komponist für zeitgenössische Musik. Sein Repertoire umfasst Kompositionen für Orchester und Kammermusik sowie mehrere Solokonzerte. Seine Kompositionen werden national und international aufgeführt, unter anderem in Korea, Japan, USA, England, Finnland, Österreich und der Schweiz. Dabei arbeitet er mit namhaften internationalen Solisten und Ensembles zusammen. Neben seiner kompositorischen Arbeit ist er bekannt für seine bemerkenswerte audiovisuelle Kunst und seine Experimentalfilme, die sich auf inhärente synästhetische Verbindungen von Klang und visueller Wahrnehmung konzentrieren. Neben der Schaffung von miteinander verwobenen Klang- und Bildlandschaften aus Musik, Naturgeräuschen und Videosequenzen ist ein wichtiger Aspekt seiner Kunst die Veranschaulichung der verborgenen Poesie von Naturphänomenen und Wissenschaften.