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Performance Poetry & Live Visuals

 

Das erste Art Visuals & Poetry Festival fand am 17. Oktober 2011 im 3raum-Anatomietheater statt. Das Performance-Festival war der visualisierten Literatur gewidmet. Vorerst ermöglichte das erste, eigene Festival im Theaterkontext Besonderheiten wie räumliche Konzeptionen bei den Visuals, Möglichkeiten, die in kleinerem Rahmen oder auswärts nicht zur Verfügung standen.

 

Zu Beginn war Art Visuals & Poetry ein Künstlerkollektiv, das unter der Leitung von Sigrun Höllrigl mit dem Mix Spoken Word und Hochkultur (2010) und Live Visuals experimentierte. Daraus entstanden die ersten beiden Performance Poetry Festivals 2011 und 2012. Die bestimmenden Künstler dieser Jahre waren in erster Linie die Visualisten 4youreye.  2011 kam die Visualistin starsky als Festivalkünstlerin hinzu. Film war damals noch das Zweitprodukt der live visualisierten Performance Poetry Abende.

 

 
 
>/ starsky arbeitsansatz / starsky zur visuellen poesie / ?
"Die Auseinandersetzung mit Sprache, Schrift, Schriftbild und Wortbildern ist meiner Arbeit immer schon inhärent. Zumeist sind es jedoch eigene Texte wie z.B. in 80 Fragen um die Welt oder verfremdete Phrasen wie z.B. bei der Propagandamaschine oder dem Zufallsindoktrinator, der die aus dem medialen Rauschen dahergeschwappte Phraseologie der Macht in dadaistischer Verzerrung an eben jene Orte der Macht zurückwortet;In diesem Fall geht es um das Zusammenspiel zweier Medien, einer AutorInnenlesung gemeinsam mit einer live Video-Performance, im Hinblick auf die Entstehung von Hybriden: Literaturperformance und Poesiefilm. Die Herausforderung besteht einerseits in der Schaffung von Synergien und Synästhesien zwischen der Sprach- und der Bildebene, dem Entstehen eines Ganzen, einer Art amalgamen, jedoch flüchtigen Verschmelzung von Sprache und bewegtem Bild; andererseits aber auch darin, jedem Medium den ihm eigenen Raum, die ihm adäquate Sprache zu geben, und in einen Diskurs zwischen den beteiligten Medien als auch Personen zu treten, bei dem weder das eine das andere übersetzt, noch bebildert oder illustriert, noch das illustre Beiwagerl des anderen scheint, das im Trubel der Ereignisse mitgeschunkelt wird. Eine wilde Mischung, changierend zwischen Ab- und Entgrenzung, ein diskursives Zusammenspiel : ein Spiel."
 
vom ursprung des lebens zum prinzip der zerstörung und des todes  Text Hubert Kramar,  Visual Arts starsky, 2011
 
 
 
 
 
ein blaues tier sich verneigt   Text Sigrun Höllrigl,  Visual Arts/Performance  starsky 2011
 
 
 
 
kuss auf den busen   Text Sigrun Höllrigl,  Visual Arts/Performance starsky,    2011
 
kuss auf den busen
deine zunge drang unter die haut und küsste meinen busen an der innersten stelle unter dem herzen. wie ich mich aufbäume und frage: „wer bist du? dass ich mein innerstes vor dir entblöße und nackt stehe vor dir und ringe um atem und dein interesse. nichts ist dir anzusehen, willst du willst du nicht?, vordringen in mein innerstes. warum küsst du mich überhaupt auf den busen, in mein innerstes?
 
 
 
/was ich nie getan habe / o. t. / mutter /    Text/Musik Jörg Zemmler,     Visual Arts  4youreye,  2011
 
 
 
 
4youreye Mission Statement
"Normalerweise beschäftigen wir uns mit der Visualisierung von Musik, egal ob elektronische Sounds oder Klassik. Nun hüllen wir Texte in Bildkleider, fügen dem gesprochenen Wort eine weitere Ebene hinzudas Bewegtbild. Text und Video sollen zu einer Einheit verschmelzen. Der Sprachrhythmus, die „Klangfarbe“ des Vortragenden, Intonation und Duktus, aber auch textlich inhaltliche Themen stellen unsere Orientierungspunkte zur visuellen Umsetzung dar. Gearbeitet wird grundsätzlich live, also in Echtzeit produzierte FX. Intention ist es, Text und Visuals zu einer Einheit werden zu lassen; Worte werden sichtbar gemacht und können so ganz anderes erlebt werden. Es entstehen zeitgebundene Unikate, gespeist aus Computeranimation, Found Footage und eigen produziertem Material. Gefundenes, Erfundenes und Wiedergefundenes dienen als fragmentarische Versatzstücke, aus denen mit Sammelwut und Umdeutungskraft eine Vielfalt geschaffen wird. Geschichte wird als unendliches, babylonisches Archiv der Bilder, Farben, Worte und Zeichen begriffen, um neue offene Räume für die Poesie zu erkunden.Unser Motto „This is 4youreye, this is just a moment in time“ wird in diesem Projekt zur Poesie des Augenblicks welche sich als „magischer Moment“ im Betrachter entfalten soll."
 
Yorick stirbt    Text Joachim Vötter,  Visual Arts 4youreye  2012
 
 
 
 
 
 
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