Das Gedicht Fukushima, geschrieben von Scardanelli unmittelbar nach dem Desaster, März 2011, besteht aus drei Gedankenteilen: einer politischen und einer religiösen Betrachtung, die einen metaphysischen Kern verklammern. Die dritte, religiöse Betrachtung kann als katharsische conclusio, als Zukunftsvision gelesen werden. Die filmische Komposition aus Bild und Ton, Stimme und Tanz, versteht sich als Gedenken an den hohen Mut Japans.
Aymeric Nager, geb. 1971, ist in Fribourg aufgewachsen und seit 1991 in Berlin. 1993-1998 studierte er Philosophie und Komparatistik und war Mitarbeiter in den Kulturzentren Brotfabrik und im Verein Schwarzenberg e.V. - Berlin. Er beteiligte sich an Projekten im Bereich Konzeption und Bau von automatisierten Robotern (Creature Design). Bis Ende 2002 folgten Aufträge für Film- und Bühneneffekte, Bühnenbildern, Filmsets und Spezialmasken u.a. für das Studio Babelsberg und Bühnenbilder für diverse Theaterstücke für das Deutsche Theater u. für das Schauspielhaus Zürich. Seit 2013 arbeitet er als Regisseur und Produzent an einer Filmdokumentation über Rumäniens Pflaumenpflückerinnen. Der Kurzfilm "fukushima" ist Teil einer umfassenden Filmdokumentation über das Schaffen des Dichters Scardanelli. Scardanelli ist 1964 geboren als Torsten Preisser in Lindau. Nach Studien der Violine und Philosophie in Konstanz eröffnete er 1990 in Berlin ein schwarzes Kabinett für Wodka, Wort und Violine. Dort führte er szenische Lesungen von Rimbaud, Nietzsche, Trakl, Lautreamont sowie aus eigenen Poesien auf. Zahlreiche Lyrikbände und Reisen. scardanellisessions.org