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Schwerpunkt Griechenland

Lost & Found History - Griechische Dichter im Lager

Art Visuals & Poetry Film Festival 2023

Kuratiertes, internationales Rahmenprogramm mit internationalen Gästen

15. November 2023, 20:00
Location: Factory im Künstlerhaus, Karlsplatz 5, 1010 Wien
Moderation: Sigrun Höllrigl (Festivalleitung)


Griechenland ist die Wiege der europäischen Dichtung. Sie erlebte im 20. Jahrhundert Weltgeltung durch Jannis Ritsos, Odysseas Elytis (Nobelpreis 1979), Giorgos Seferis (Nobelpreis 1963), Tassos Livaditis, oder Konstantinos Kavafis. Was diese Dichter gemeinsam haben, ist, dass sie existentiell auf unterschiedliche Art und Weise in den griechischen Bürgerkrieg verwickelt waren. Dieser Krieg, der aus der Resistance-Bewegung des 2. Weltkrieges hervorging, ist heute ein blinder Fleck im europäischen Geschichtsbewusstsein. Dieser fehlenden Erinnerung wollen wir in einer international besetzten Diskussionsrunde unter dem Titel "Lost & Found History" mit vielen Fragen und auf der Suche nach Antworten nachgehen.
Eröffnet wird der Abend durch den Kurzfilm "
MAUTHAUSEN | The Fugitive" nach Gedichten von Iakovos Kambanellis. Der Poetry Film stammt von Panagiotis Kountouras und Aristarchos Papadaniel, die beide nach Wien anreisen. Iakovos Kambanellis war Häftling im Konzentrationslager Mauthausen. Er schildert die Zeit der Gefangenschaft, den Tag der Befreiung, den 5. Mai 1945, das Leben im Lager in den folgenden Monaten in der Gedichtsammlung "Die Freiheit kam im Mai" (Ephelant Verlag Wien). Im Anschluss zeigt das Vienna Poetry Film Festival den Dokumentarfilm des Schweizer Regisseurs Olivier Zuchuat, der ebenfalls persönlich anwesend sein wird. Sein Film "Wie steinerne Löwen am Eingang der Nacht/Comme des Lions de Pierre à l'Entrée de la Nuit" handelt von dem griechischen Umerziehungslager Makronissos, in dem zahlreiche griechische Dichter interniert waren.
Der Verlag Ypsilon Éditeur (Paris) hat 2013 eine Anthologie von Makronissos-Gedichten auf Französisch herausgegeben: L’amertume et la pierre. Poètes au camp de Makronissos 1947-1951, editiert und übersetzt von Pascal Neuveu. Das Buch enthält Gedichte von Yannis Ritsos, Aris Alexandrou, Tassos Livaditis, Titos Patrikios, Ménélaos Loudémis, Victoria Théodorou, Dimitris Doukaris, Leftéris Raftopoulos, Manolis Kornilios, Kostas Kouloufakos und Tzavalas Karoussos.

Der Dokumentarfilm "Wie steinerne Löwen am Eingang der Nacht" von Olivier Zuchuat feiert im Rahmen des Art Visuals & Poetry Film Festivals Österreich-Premiere!

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MAUTHAUSEN | The Fugitive
GR | 2022 | 5 Min.
Regie: Panagiotis Kontouras/Aristarchos Papadaniel
Iakovos Kambanellis


Ein Poesiefilm auf der Grundlage der MAUTHAUSEN-Kantate von Mikis Theodorakis (Musik) und dem KZ-Überlebenden und Gründer des modernen griechischen Nachkriegstheaters Iakovos Kambanellis (Poesie), neu interpretiert von Aristarchos Papadaniel (Gesang) und Aris Zervas (Cello). Die neuen MAUTHAUSEN Aufnahmen waren die letzten offiziellen Veröffentlichungen, die mit der Erlaubnis des weltberühmten griechischen Komponisten und politischen Aktivisten Mikis Theodorakis (ZORBA, Z) nur einen Monat vor seinem Tod im Alter von 96 Jahren 2021 veröffentlicht wurden. In diesem Kurzfilm sehen wir einen Teil der Proben am 14. Mai 2022 vor dem griechischen Memorial in Mauthausen. Die Proben dienten zur Vorbereitung der Live-Performance, die einen Tag später am Internationalen Tag der Befreiung und des Gedenkens an Mauthausen 2022 in Österreich stattfand.

Zum Hintergrund:
4700 Griechen waren in Mauthausen interniert und gefoltert. 3700 starben im Konzentrationslager. 1000 Griechen haben Mauthausen überlebt.

 

 

 

Wie steinerne Löwen am Eingang der Nacht/Comme des Lions de Pierre à l'Entrée de la Nuit | ÖSTERREICH PREMIERE!
CH | 2012 | 87 Min.
Regie: Olivier Zuchuat
Jannis Ritsos, Tassos Livaditis, Ménélaos Loudémis


Zwischen 1947 und 1950 wurden mehr als 80.000 Griechen auf der Insel Makronisos (Griechenland) in Umerziehungslagern interniert. Dort sollte „die Ausbreitung des Kommunismus“ bekämpft werden. Unter den Internierten waren zahlreiche Schriftsteller und Dichter, darunter Yannis Ritsos und Tassos Livaditis. Trotz der Entbehrungen und Quälereien ist es ihnen gelungen, Gedichte zu schreiben, die ihr (Über-)Leben in diesem Konzentrationslager beschreiben. Diese Texte, teilweise in Flaschen im Erdboden vergraben, sind später wieder aufgetaucht. Der Film "Wie steinerne Löwen am Eingang der Nacht" mischt diese poetischen Texte mit den Parolen, mit denen die Internierten permanent aus den riesigen Lautsprechern des Lagers beschallt wurden. Lange, fast hypnotisch wirkende Kamerafahrten durchmessen die Ruinen des Lagers und „prallen“ auf Photographien aus den Archiven. Ein filmischer Essay, der die Erinnerungen an vergessene Ruinen und eine verlorene Schlacht wieder auferstehen lässt… Ein Film, der gleichsam beredt und schlicht ist.

 


ANMERKUNGEN VON REGISSEUR OLIVIER ZUCHUAT
Normalerweise schreibt man Gedichte, um die Natur zu feiern, um Gefühle wie Liebe oder Schmerz auszudrücken. Es gibt aber auch Menschen, die ein poetisches Werk hinter Stacheldraht und unter Folter geschrieben haben. Die Dichter von Makronissos ließen in ihren Texten die Stimme des Widerstands ertönen, Worte von vitaler Kraft. Ihre poetischen Texte erzählen vom Leben der politischen Gefangenen auf der Insel, erzählen vom Terror und vom Überleben in diesem barbarischen Laboratorium, in dem an der „geistigen Umprogrammierung“ der kommunistischen Widerstandskämpfer gearbeitet wurde. Sie lassen uns die ganzen Schrecknisse nochmals nachempfinden und „sehen“ die allgegenwärtige Angst, das endlose Warten, den quälenden Durst, den erschöpfenden Frondienst, das ewige Steineschleppen. Sie erzählen von den Nächten, in denen die Schreie der Gefolterten durchs Lager hallen. Als ich diese Gedichte zufällig bei einem literarischen Treffen zu lesen bekam, erstand diese schreckliche Vergangenheit „vor meinen Augen“ und ich hatte die Idee, die Bilder der Lagerruinen von Makronissos mit heutigen Bildern zu konfrontieren, in diesem Steinhaufen und Betonverbau nach Spuren dessen zu suchen, was damals passiert ist, und das zu unterlegen mit dem Geschrei aus den Lautsprechern, aus denen nationalistische Parolen tönen, und den Photos der Gefangenen. Ein Film der Erinnerung, der versucht gegen das Vergessen zu kämpfen, und zwar in einem Moment, wo der abstoßende nationalistische Eifer in Griechenland eine Renaissance zu erleben scheint…

Deutsch
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Foto: Erika Kronabitter
 

 

LESUNG MANFRED CHOBOT                             

Festivaldichter 2023

Art Visuals & Poetry Film Festival 2023

17. November 2023, 18:00
Location: Factory im Künstlerhaus, Am Karlsplatz 5, 1010 Wien

 

Der Wiener Dichter Manfred Chobot liest ausgewählte Gedichte auch seinem Gedichtband „Nur Fliegen ist schöner“. Der Band erschien 2017 im Wiener Löcker-Verlag. Chobots Festivalgedicht „la luna“ stammt aus „Römische Elegien“, 2000 bei Deuticke erschienen. "la luna" ist gleichfalls in „Nur Fliegen ist schöner“ enthalten, einer Best of-Sammlung von 200 Gedichten aus bereits erschienenen Bänden, die der Löcker-Verlag seinem Stammautor zum 70. Geburtstag schenkte. Manfred Chobot hat insgesamt zwölf Gedichtbände veröffentlicht. 



Manfred Chobot bietet uns eine Lyrik, die vom Hellen und Dunklen, Fragilen und Schmutzigen, Sensiblen und Unbarmherzigen inspiriert ist, das sich hinter den Alltäglichkeiten des Lebens verbirgt. Themen, die mit dem Scharfblick dessen gestaltet sind, der (durch das Medium des Gedichts) die verschiedenen Phänomene der Kultur und der menschlichen Beziehungen beobachtet und in unserem Kopf eine Fülle von Gedanken und auf unseren Lippen ein Lächeln ohne präzises Adjektiv hinterlässt.

 

MANFRED CHOBOT wurde 1947 in Wien geboren. Er ist freier Schriftsteller und Lyriker, lebt heute in Illmitz (Burgenland), Wien und Corralejo (Fuerteventura). In seinen Werken befasst sich Chobot mit aktuellem Zeitgeschehen und kulturellen Randerscheinungen. Er ist Vorstand der Grazer Autorenversammlung, der europäischen Schriftstellervereinigung Kogge und der IG-AutorInnen sowie Mitglied des Literaturkreises Podium. 1971 eröffnete er mit seiner Frau die Galerie Yppen, später umbenannt in Galerie Chobot. Mit seinen Bildgedichten nahm er an Fotoausstellungen in Österreich, Deutschland und Frankreich teil. Als Begründer, freier Mitarbeiter, Herausgeber und Redakteur war der Autor für Rundfunk, Fernsehen, Theater, Verlage und Zeitschriften tätig. Er partizipiert an internationalen Literaturfestivals, Lesungen und Kongressen. Seine Arbeit brachten ihm zahlreiche Preise und Stipendien ein. 2019 wurde ihm das goldene Verdienstzeichen des Landes Wien verliehen. Chobots Werke erscheinen in Spanisch, Französisch, Englisch, Slowakisch, Tschechisch, Polnisch, Ukrainisch, Bulgarisch, Hindi, Bangla, Slowenisch, Holländisch und Litauisch.

Weitere Auszeichnungen: 2003 Ehrendoktorat für Literatur der WAAC (World Academy of Arts and Culture), 2006 Literaturpreis des Landes Burgenland, 2007 BEWAG-Literaturpreis, 2017 Kathak Literary Award, Dhaka / Bangladesch, 2022 Preisträger der Burgenland-Stiftung Theodor Kery.

 

 

Deutsch
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Poetry Performance Film Award  Image removed.

Internationaler Filmpreis

 

Art Visuals & Poetry Film Festival 2023

15. November 2023, 18:00
Location: Factory im Künstlerhaus, Am Karlsplatz 5, 1010 Wien
Moderation: Katharina Wenty

 

Poesie performt für die Kamera. Die Kamera als Bühne und Publikum zugleich. Das lyrische Moment, eingefangen hinter der Linse. Die Performanz des Poetischen wird mit Licht in der Zeit einbalsamiert, durch den Film für die Zuschauer:innen erfahrbar. Herausforderung ist es hierbei, nicht nur eine Performance abzufilmen, sondern vielmehr das Medium des Films als Teil der Performance mitzudenken, sodass die Poesie durch das sorgfältig konstruierte Zusammenspiel von Text/Körper, Bild und Ton ein Eigenleben entwickelt. Der neue internationale Poetry Performance Filmpreis ist von der Wiener Poetry Slam Ikone Katharina Wenty kuratiert und gestaltet. Der international ausgeschriebene Wettbewerb umfasst Poetry Filme mit Tanz, Poetry Filme mit Performance/Schauspiel, sowie Performance Poetry Filme aus den Bereichen Bildende Kunst, Spoken Word und Poetry Slam.

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We are the Dinosaur
US | 2023 | 2:49 Min.
Regie: Paul Moon
Poet: Bob Holman

"We Are the Dinosaur" ist ein Klagelied über den Zustand des Planeten, das sich an ein ahnungsloses Publikum wendet, das scheinbar zufrieden gähnt und seinen Geschäften nachgeht, während der Dichter das Gerichtsgebäude stürmt, dem Anonymen Geschäftsmann ins Ohr flüstert, am Ort der ersten Hauptstadt der Nation eine Kannibalendiät vorschlägt, im Oculus in der Nähe des World Trade Centers die Flucht ergreift und am Times Square gegen die unerbittliche Flut der Menschheit anschwimmt. Mit einer mitreißend-rauen Filmmusik von Marc Ribot, einer energiegeladenen Kameraführung von Regisseur H. Paul Moon und einer überdrehten Performance des Dichters Bob Holman verspricht dieses Gedicht, entweder die seelenlosen Reaktionen der Bevölkerung auf die Klimakrise zum Explodieren zu bringen oder zu einer dekonstruktiven Sprachbombe zu werden, die die Tore zum kommenden Königreich aufsprengt.

Diktat
DE | 2019 | 4:24 Min.
Regie: Anna-Lisa Konrad
Poet: Marian Heuser

Beim Poetry Clip DIKTAT handelt es sich um die multimediale Umsetzung, mittels Bewegtbild-Collagen und found footage sowie grafischen „frame by frame“ Zeichnungen, des gleichnamigen Poetry Slam-Gedichtes von Peter Panisch. Im Kern behandelt DIKTAT das Spannungsverhältnis zwischen Fremd- und Selbstverschulden in einer hyperkomplexen und durch multiple Krisen gekennzeichneten Welt. Als ursächlich dafür beschreibt der Clip die im Schwinden begriffene Verbindung zwischen Mensch und Umwelt sowie zwischen Mensch und Mensch. Er ist zeitlos und gleichzeitig brandaktuell.

Ich werfe meinen Schatten
DE | 2021 | 2:24 Min.
Regie: Daniela Daub und Deda Production
Poetin: Daniela Daub

Fußboden und Wände des Aufführungsraumes sind so weiß wie die Blätter, auf denen die Texte geschrieben sind. Sind da Steckdosen an der Wand, ist das eine Eisfläche? Der Raum ist konkret und zugleich mehrdeutig. In dem fast leeren Raum lese ich das Gedicht "Ich werfe meinen Schatten", in dem das lyrische ich seinen Schatten beobachtet und dabei vom Dasein in der Welt erzählt. Vom Konkreten zum Existentiellen ist es nicht weit.

sentences
DE | 2022 | 2:09 Min.
Regie: Cia Rinne
Poetin: Cia Rinne

sentences basiert auf Sätzen aus dem gleichnamigen Buch von Cia Rinne. In “sentences” kommen die Sätze selbst zu Wort, reflektieren über Sinn und Form, beschweren sich über ihre Verfasser äußern Zweifel am eigenen Vorhaben.

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this sentence is looking for the ideal reader
this sentences is a lifetime sentence
this sentence wishes it were written by somebody else
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In der Videoarbeit wird die Autorin selbst zum Satz, der jenen in Miniperformances kommentiert. Hinter der Kamera stand Joakim Eskildsen, die Tonspur entstand in Zusammenarbeit mit Louis McGuire.“sentences” wurde als Künstlerbuch in einer Auflage von 100 Exemplaren bei Forlaget Gestus in Kopenhagen 2019 (Shortlist des Künstlerbuchpreises Prix du livre d'artiste Bob Calle 2021). sentences ist die zweite Videoarbeit von Cia Rinne.

I dream My dream
NL | 2023 | 4:14 Min.
Regie: Monique van Kerkhof/Bo Oudendijk
Poetin: Monique van Kerkhof

1. Thema: Traum im Traum versus Traum und Wirklichkeit
Ich träume meinen Traum und stehe im Schatten der Wirklichkeit. Spannungsfeld des Träumens. Spannung eines Dämmerschlafs. Status quo, in einem meditativen Zustand des Geistes.

2. Einleitung: ein klarer Anfang und Ausarbeitung
Klarheit und Luzidität: Die Realität des Schlafens und Träumens.
Der Begriff "luzide" bezeichnet den luziden Zustand, in dem sich der Träumende befindet.
In einem luziden Traum weiß man, dass man träumt. Der niederländische Schriftsteller und Psychiater Frederik van Eeden prägte diesen Begriff Anfang des 19. Jahrhunderts, um die Klarheit dieser Art von Traum zu betonen. Im Vergleich zu einem normalen Traum ähnelt der luzide Traum viel mehr der Alltagsrealität. Die Bilder sind konkret, die Farben sind klar, die Geräusche sind deutlich, die Gegenstände sind greifbar.

3. Liebestraum, meine Interpretation von "meinem Traum" in Kurzform
Aus der Sicht eines Kindes wählst du das "Du" in meinen Träumen, denn in meinen Träumen bist du ständig da, und zwar für eine sehr lange Zeit. Träume über die Liebe können Dinge widerspiegeln, die du im Wachleben nicht hast und die du gerne haben würdest. Liebesträume sind in der Regel ein Spiegelbild der eigenen Fantasien und Wünsche. Diese Träume scheinen die einzige Möglichkeit zu sein, das zu bekommen, was man wirklich will. In den meisten Fällen werden Träume über die Liebe durch die Liebe verursacht, die Sie im wirklichen Leben in Ihrem Herzen spüren. Wenn Sie eine Phase der Freude und des Glücks durchleben, kann sich das auch in Ihren Träumen manifestieren.

4. Konzept: Ich bin (singe) in einem Traummodus / Traumstimmung
Mein bewusster Geist: Das Bild meines Bewusstseins. Ist es ein Bild als Spiegelbild, oder ein Traum, in dem ich mich bewusst verlieren will? Ein Stadium des Abschieds ist ein anderes Bild des Seins. Ich komme nicht mehr an das heran, was ich emotional und sinnlich erlebt habe, was so entscheidend dafür war, wer ich bin. Das einst Reale liegt weit weg auf dem Grund eines Spiegelbildes meines Bewusstseins. Es bestimmt mich unbewusst. Eine unerfüllbare Sehnsucht und ich möchte mich in einem Traum verflüchtigen.

They Went To Sea
UK | 2022 | 5 Min.
Regie: Jola Kudela
Poetin: Aga Lesiewicz

THEY WENT TO SEA ist inspiriert von Edward Lears Limerick, The Jumblies. Das Gedicht ist eine Geschichte über Abenteuer und Risikobereitschaft, in der sich eine Gruppe von Menschen aufmacht, die Welt in einem Sieb zu erkunden und sich über konventionelle Weisheiten und Erwartungen hinwegzusetzen. Die Themen des Gedichts können als Metapher für die menschliche Erfahrung der Migration gesehen werden, die oft damit einhergeht, dass man das Vertraute hinter sich lässt und sich ins Unbekannte wagt. Die bildende Künstlerin Yola arbeitete mit der Choreografin Małgorzata Dzierzon und der Tanzkompanie Fertile Ground zusammen, um eine abstrakte Komposition zu schaffen. Die Tänzerinnen und Tänzer bewegen sich im Rhythmus der Musik, umgeben von einem symbolischen Meer, das von einem in Touch Designer erstellten Algorithmus erzeugt wird. Der Algorithmus nutzt die Bewegungen der TänzerInnen und die Frequenz der Musik, um in Echtzeit dynamische grafische Wellen zu erzeugen, die sich bei jeder Aufführung verändern können. Wir können entweder untergehen oder uns über unsere Probleme erheben, und die Reise ist das, was am meisten zählt.

 

Learn To Swim Pt 2
SE/UK | 2023 | 5:36 Min.
Regie: Carlos Zaya
Poet: Joshua Idehen

Nachdem ich im Alter von 42 Jahren schwimmen gelernt hatte, war ich fest entschlossen, dass meine Tochter ihr Leben nicht mit der Angst vor großen Gewässern vergeuden sollte, wie ich es tat. Mit diesem Ziel vor Augen schrieb ich dieses Gedicht für sie, aber wie alle meine Gedichte gerieten die Dinge ein wenig außer Kontrolle.

Imaginings
NL | 2022 | 13 Min.
Regie: Anja Hiddinga
PoetInnen: Kitchen's Light (Bart Koolen, Boaz Blume, Brendan Lodder, Marie van Driessche, Sam Onclin, Tobias de Ronde)

In Imaginings wendet sich eine Gruppe von sechs Performern (Kitchen's Light) direkt an die ZuschauerInnen und erzählt in poetischen Selbstporträts von ihren individuellen und kollektiven Kämpfen und Träumen. Vor dem Hintergrund der Unterdrückung von Gehörlosen und Gebärdensprachen strahlen diese "Gebärdensprachstücke" einer neuen Gehörlosengeneration Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein aus. Gleichzeitig evozieren sie die Verletzlichkeit, die mit dem Anderssein einhergeht, und konfrontieren die BetrachterInnen implizit mit ihrer Offenheit. In der Eröffnungssequenz mit geteiltem Bildschirm führen die PerformerInnen die Zuschauenden in ihre Welt, die normalerweise ungehört" bleibt. Imaginings zeigt die Gebärdensprache in poetischer Form und offenbart die Kraft und Schönheit der Gehörlosenkultur für gebärdensprachige und nicht gebärdensprachige ZuschauerInnen gleichermaßen.

A Tale Inscribed In The Stars
BE | 2022 | 6:51 Min.
Regie: Sophie Soukias
Poetin: Sophie Soukias

Was wäre, wenn man, um die Welt zu heilen, nach Antworten in einer Zeit suchen müsste, in der die Rationalität nicht der einzige Kompass war, dem die Gelehrten folgen konnten? Das Künstler-Duo Nasrine Kheltent und Abdellah M. Hassak stützt sich zusammen mit der Regisseurin Sophie Soukias auf den Tanz der Elemente und die Musik des Universums, um neue Erzählungen zu schreiben, die aber vielleicht nicht so neu sind, wie wir vielleicht glauben möchten.

Unter Mitwirkung der Tänzerin Marah Haj Hussein. Dieser Kurzfilm ist ein Teil der Trilogie '3 Tales of Halaqat'.

Rabentöchter*
AT | 2021 | 6:37 Min.
Regie: Judith Klemenc
Poetin: Judith Klemenc

„Töchter* die das Gebot der Scham entsorgen.“ Eine Kirche als Performanceort, in der Lust und Verzehr, Macht und Unterwerfung als „Sündenfall(e)“ von einer Schattenfigur und sich bewegenden SchlangenKörpern verkörpert werden. 

Lust, Macht und Scham. Was verbirgt sich dahinter? Was verbirgt der „sündhafte“, gefallene SchlangenKörper? Und was passiert, wenn man an-klagt? Was passiert, wenn Tochter* gegen die Ordnung des Vaters an-klagt?

Eine Videoperformance über Gewalt, Schuld, Scham, Sexualität und Geschlechterrollen mit Wort, Musik und Tanz. Der Text versammelt Gedankensplitter, Fragmente, Miniaturen und Versatzstücke ausgehend von eigenen Erfahrungen als Rabentochter*.

Idle Worship
AO | 2019 | 4:22 Min.
Regie: Ariel Casimiro
Poetin: Jaliya The Bird

Dieser Poesiefilm nimmt mit auf die Reise des Erwachens einer Frau, er ist eine visuelle Darstellung, die darauf abzielt, den Schritt der Frauen in ein Frausein zu zeigen und zu symbolisieren, das nicht auf dem Fundament des Missbrauchs (körperlich, sexuell, emotional) aufgebaut ist. Am Ende sehen wir eine Frau stehen, die sich im Licht sonnt, frei von der Last, durch ein unterdrückendes Frausein zu existieren.
Idle Worship ist ein Spoken Word Text, der Frauen gewidmet ist, die sich selbst und ihr Frausein (neu) definieren müssen. An dich, Frau: Wenn das Fundament der Frau, die du mit den Skripten des Patriarchats gebaut hast, ins Wanken gerät und die Männer, die du in den Mittelpunkt deines Frauseins gestellt hast, entthront werden, hoffe ich, dass du dich selbst zum König krönst.

What Athena Saw When Tiresias Looked
UK | 2021 | 5:46 Min.
Regie: Douglas Tyrrell Bunge
Poetin: Ellen Renton

Diese zeitgenössische Neuinterpretation eines antiken griechischen Mythos, die in den Sprachen der Poesie, der Musik und des Tanzes erzählt wird, ist eine Geschichte über Konsequenzen und ihre potenziell unermessliche Reichweite. Athene weiß nicht, wie mächtig sie wirklich ist, und Tiresias weiß nicht, wie sich seine Handlungen auf andere auswirken könnten. In einem kurzen Moment, der zwischen den beiden Figuren vergeht, werden diese beiden Wahrheiten aufgedeckt. "What Athena Saw When Tiresias Looked" erzählt den altgriechischen Mythos mit zeitgenössischer Relevanz neu und erforscht Themen wie Einverständnis, Behinderung und Geschlechtererwartungen. Der Film, bei dem Douglas Tyrrell Bunge Regie führte, verwebt Gedichte von Ellen Renton, einen atmosphärischen Soundtrack von Lord of the Isles, und die Arbeit der Tänzer Anu Walters und Douglas Reddan zu einem dynamischen Bericht über zwei junge Menschen, die durch ihre Scham und ihre Fehler miteinander verbunden sind.

Deutsch
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Art Visuals & Poetry Hauptpreis deutschsprachiger Raum I  Image removed.

 

 

Art Visuals & Poetry Film Festival 2023

Österreich-Panorama

16. November 2023, 20:00
Location: Factory im Künstlerhaus, Am Karlsplatz 5, 1010 Vienna
Moderation: Katharina Wenty

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Hurenkind & Schusterjunge
AT | 2021 | 14:33 Min.
Regie: Niklas Pollmann
Poet: Niklas Pollmann

Zwei verlorene Seelen in London verbunden durch ein Gedicht in Deutsch und die Frage, wie sie sich begegnen werden.

 

VOLL
AT | 2022 | 2:02 Min.
Regie: Jörg Piringer
Poet: Jörg Piringer

voll gut voll spät voll arg voll neu

video, text, stimme, sound: jörg piringer

 

Ich will Anna Netrebko sein!
AT | 2023 | 9:55 Min.
Regie: Monica Parii
Poet: Goran Bećirčić

Die Idee für den Film stammt aus Goran Bećirčićs Text "I Want to be Anna Netrebko!", in dem er das Thema Staatsbürgerschaft durch den inneren Monolog des Protagonisten untersucht. Als Migrant, der seit über 20 Jahren in Österreich lebt, weiß er nur zu gut, wie es ist, jedes Jahr sein Visum erneuern zu müssen und nur begrenzten Zugang zum Arbeitsmarkt zu haben. Der Erwerb der Staatsbürgerschaft mag wie eine Möglichkeit erscheinen. Aber Österreich mit seinen restriktiven Staatsbürgerschaftsgesetzen macht dies für die meisten Menschen sehr schwierig. Der Text, der sich mit Sehnsucht, Ohnmacht, innerem Widerstand und erlösender Absurdität befasst, gibt einen Einblick in dieses Thema aus einer unverblümt persönlichen und autobiografischen Perspektive.

 

even death in my arms is beautiful
AT | 2021 | 8:23 Min.
Regie: Jannis Lenz
Poetin: Adele Schopenhauer/Franciska Stoecklin/Hermione vom Preuschen

Nachdem ihre 15 Minuten Ruhm vorbei sind, treffen sich ehemalige Teilnehmerinnen von Austria's Next Top Model in einem Casting. Gemeinsame Pausengespräche über ihre Erfahrungen in der Reality-TV-Show geben Einblicke in ihre Motivation und ihre Sicht auf eine Industrie, die Schönheit als standardisiertes Konsumgut verkauft. Der Geist der Schönheitsgöttin Venus und Gedichte von Dichterinnen des frühen 20. Jahrhunderts durchbrechen die unterkühlten Bildwelten und maschinellen Abläufe und verweisen auf die unterschiedlichen Auffassungen von Ästhetik in vergangenen Zeiten und einer möglichen Zukunft. Die filmische Interpretation eines gewöhnlichen Casting-Tapes.


 

Repeat (außer Wettbewerb)
AT | 2023 | 6 Min.
Regie Mersolis Schöne & Sigrun Höllrigl
Poetin: Sigrun Höllrigl
„Repeat“ ist ein experimenteller Poesiefilm (Festivalproduktion), der das Gedicht „licht ins grün“ der österreichischen Autorin Sigrun Höllrigl mit der indischen Schauspielerin Savita Rani zusammenbringt. In Verbindung mit der Musik und Klangkomposition von Michael Fischer sowie den Stimmen von Christian Reiner und Apollina Smaragd taucht der Film in die rätselhafte Welt zwischen Déjà-vu und Jamais-vu ein.
ein traum
AT | 2023 | 2:40 Min.
Regie: Marc Neys
Poetin: Sophie Reyer

Meine Arbeit erforscht die Beziehung zwischen dem militärisch-industriellen Komplex, der Recycling-Kultur und der Welt der Träume. Mit so unterschiedlichen Einflüssen wie Tarkowski und Salla Tykka werden aus einfachen und komplexen Schichten neue Variationen geschaffen. Seit meinen Anfängen als Videopoet bin ich fasziniert von der essentiellen Unwirklichkeit von Bedeutung. Was als Sehnsucht beginnt, verwandelt sich bald in eine Kakophonie des Scheiterns und hinterlässt nur noch ein Gefühl von Nihilismus und den Anbruch einer neuen Realität.

schtzngrmm
AT | 2023 | 1:08 Min.
Regie Helena Vollmann
Poet: Ernst Jandl

Die typografische Animation zeigt den Krieg als Feind des Menschen.
Das Motiv besteht aus Gedichtfragmenten des lautmalerischen Gedichtes schtzngrmm von Ernst Jandl. Die typografisch dargestellten Motive stehen stellvertretend für den Körper und die Psyche. Herz und Hirn werden von Zischlauten, die an Granaten sowie Schüsse erinnern, zerstört, von Kriegsgeräuschen zerschmettert, die Verbindung zwischen Hirn und Körper gekappt und schlussendlich begraben.
Ein Versuch Ernst Jandls Spiel mit der Sprache mit dem Element des Raumes und der Bewegung zu verbinden.

Adapting
AT | 2023 | 5 Min.
Regie Anna Vasof
Text: Anna Vasof
 
Ein Gedicht über das Anpassen (unabhängig von Geschlecht und politischer Orientierung).

 

 

An Dich
AT | 2021 | 4:20 Min.
Regie: Ingrid Gaier
Poetin: Melitta Urbancic

Die Animation „An Dich“ visualisiert ein Gedicht der österreichischen Philosophin, Dichterin und Schauspielerin Melitta Urbancic, geborene Grünbaum (1902-1984). Sie ist heute vor allem innerhalb der Exilforschung bekannt. 1938 floh sie mit ihrer Familie vor den Nationalsozialisten nach Island.
Das Gedicht richtet sich an den früh in Island verstorbenen Lebensmenschen der Künstlerin, dem Komponisten Viktor Urbancic. Die einfühlsame Musik komponierte die isla
̈ndische Komponistin Ragnheiður Erla Björnsdóttir.

 

Vision
AT | 2023 | 5:15 Min.
Regie: Maria Peters
Poetin: Maria Peters

Der Film ist die Visualisierung und Vertonung eines Gedichts von mir, es handelt von einer vor einigen Jahren real erlebten Vision: Nach einem intensiven Gespräch mit einem Freund über das Weltall und die Entstehung von Leben, sah ich plötzlich in einer Zimmerecke meiner Altbauwohnung grellgelbe Netze schweben – es war ein derart witzig-absurdes Bild, dass mehrere künstlerische Arbeiten darüber entstanden/entstehen.

 

Holladio hods gsogt
AT | 2022 | 5:11 Min.
Regie: Sarah Braid
Poetin: Sarah Braid

Holladio hods gsogt" ist ein Musikvideoprojekt, in dem Frauen* zu Wort kommen und Stellung zu Alltagssexismus, Frauenfeindlichkeit und sexueller Belästigung beziehen. Ziel ist es, ein Bewusstsein für die Themen Catcalling und sexuelle Belästigung im öffentlichen Raum zu schaffen.

 

 

Talking to a survivor
AT | 2021 | 8:17 Min.
Regie: Milena Olip
Poet: Erich Fried

Das ganze Ausmaß der Globalisierung und des Kapitalismus spiegelt sich oft im alltäglichen Handeln wider.


Ein Mann verlässt jeden Tag seinen malerischen Bergbauernhof, um in der benachbarten Kleinstadt in mehreren Schichten am Fließband bei der Produktion von Artikeln mitzuhelfen, die sowohl in seiner unmittelbaren Nachbarschaft als auch am anderen Ende der Welt extreme Not verursachen können.
Ein Junge, der beobachtet, wie diese Dinge geschehen, und der nicht unempfindlich gegenüber ihren Auswirkungen ist.
Ein mahnender Erzähler, der zeigt, dass die mehr als fünfzig Jahre alten Worte von Erich Fried aktueller und weitreichender denn je sind.

 

 

Deutsch
Textkörper

 

Art Visuals & Poetry Hauptpreis deutschsprachiger Raum II

Poetry Filme aus Deutschland und der Schweiz

 

Art Visuals & Poetry Film Festival 2023

17. November 2023, 20:00
Location: Factory im Künstlerhaus, Am Karlsplatz 5, 1010 Wien
Moderation: Katharina Wenty

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In die Natur
DE | 2021 | 3:41 Min.
Regie: Sascha Conrad
Poetin: Urike Almut Sandig

Ein Anagramm ist ein Gedicht, das durch die Neuanordnung der Buchstaben eines anderen Wortes oder einer anderen Phrase entsteht. Das Anagramm in diesem Poesiefilm basiert auf einem Vers aus Emma McGordons Gedicht MAGNETIC: „Die Zunge ist eine Nadel. Und ich bin der wahre Norden. Lügen erzählen.“ An den Ufern der Gili-Inseln legen mehrere gefährdete Meeresschildkrötenarten ihre Eier ab. Stoppen Sie den Klimawandel jetzt.

 

 

ömpf
DE | 2022 | 1 Min.
Regie: Kuesti F.
Poet: Kuesti F.

 

Mein Beitrag zur Debatte um eine ömpfpflicht in Deutschland.

 

 

Once I passed
DE | 2022 | 10 Min.
Regie: Martin Gerigk
Poet: Walt Whitman

Der Poesiefilm „Once I Passed“ widmet sich einerseits dem offensichtlich autobiografischen Kontext des Gedichts von Walt Whitman mit all seiner persönlichen Dramatik, und andererseits dem Inhalt des Gedichts selbst, der zutiefst ruhigen, aber dennoch kraftvollen Geschichte zweier Liebender.

 

 

Also beautiful
CH | 2022 | 9:39 Min.
Regie: Aurelio Ghirardelli
Text: Aurelio Ghirardelli

Ein Bild ist ein Bild ist ein Bild ist ein Bild. Es ist eine Sprache, ein Ausdruck. Kann es eine Stimme sein? Es ist eine Möglichkeit, es ist Macht. Bringt es Verantwortung mit sich? Es ist Abstraktion und Wahrheit. Können wir durch die Entfremdung Schönheit im Schrecklichen sehen? Müssen wir das überhaupt, um vor uns selbst zu treten?

 

 

WAS DU GESEHEN HABEN WIRST
DE | 2022 | 3 Min.
Regie: Katia Sophia Ditzler
Poetin: Katia Sophia Ditzler

Ein performativer Poetryfilm darüber, was niemand gesehen haben wollen will. Kindliche Papierpuppen und Tableaus in Collagenästhetik zusammengeworfen mit Symbolik von Krieg, Politik und Religion. Ein Gedicht, das auf die Belagerung von Leningrad verweist. Suffragettenfarben, Aileen Wuornos-Glorifizierung, und wunderbare Landschaften kombiniert mit Naziuniformen. Nichts ist unschuldig.

 

 

 

umkreisen
DE | 2022 | 7:10 Min.
Regie: Geeske Janßen
Poet: Mario Osterland
 
Jahrelang hat sich ein Wanderer von seinem Heimatdorf ferngehalten, doch jetzt ist es an der Zeit, wieder näher zu kommen. Aber seine alte Heimat empfängt ihn schweigend. Nach der Begegnung mit einem alten Bekannten könnte das Schweigen gebrochen werden.

 

 

 

Irgendwas ist immer
DE | 2021 | 4:52 Min.
Regie: Philipp Johann
Poet: Micha Kunze
 
"Irgendwas ist immer" heißt sowohl der Film als auch das Gedicht von Micha Kunze. Es ist ein Film über Depressionen. Darüber, dass man sich im eigenen Kopf verliert. Zu keinem Ergebnis zu kommen, aber versuchen zu kämpfen, ohne in Schmerz und Trauer zu ertrinken. Es ist wie eine Bestandsaufnahme der Gefühle eines Menschen, der gerade den Tiefpunkt erreicht hat – und es noch nicht einmal weiß.
 
 
Bergpfirsich/Flat peach
DE | 2023 | 5:21 Min.
Regie: Esther Dischereit
Poetin: Esther Dischereit

In „Bergpfirsich / Flat Peach“ mäandert ein Ich mit Bergpfirsich und Portemonnaie in Response zu „Pulse“, dem Corpus, der weiß, mächtig, in Röhren und monströs liegt oder „pulst“ und sich einer konkreten Bestimmung als Objekt entzieht: Stoffplanen, industrielle Anmutung, Körperhaftes. „Bergpfirsich“ spricht mit diesem „Pulse“-Objekt in einem dafür erschaffenen Sprachfluss und führt beides zusammen. Sub- und Objekte vertauschen die Positionen und führen ein Eigenleben als Dinge. Das Ich verschwindet, die funktionale Bestimmtheit der Worte wie für „Tür“ und „Fenster“ ebenfalls, der Bergpfirsich und das Portemonnaie bleiben. Und das Geld einer Bäckerin.

 

 

 

Im Begriff zu verschwinden
DE |2023 | 13:04 Min.
Regie: Stefan Otto Ruiz
Poet: Stefan Otto Ruiz

Im Begriff zu verschwinden ist ein experimenteller Poesiefilm, in dem minimalistische Gedichte und traumartig-ästhetisierte und expressive Bilder in einen Dialog miteinander treten, eine stille poetisch-philosophische Meditation über Verlust und Vergänglichkeit, Trauer und Tod, Licht und Finsternis, über Sprachlosigkeit und die Notwendigkeit von Sprache, eine melancholische Reise in den Abgrund ‘transzendentaler Obdachlosigkeit’, in dem der Mensch sich selbst verliert.

 

 

Perspektivwechsel
DE | 2022 | 6:58 Min.
Regie: Susanna Wüstneck
Poetin: Susanna Wüstneck

PERSPEKTIVWECHSEL führt uns weg von uns selbst und hin zu den Flüchtlingen des Jahres 2015. Ihre Gesichter erzählen uns, was mit ihnen passiert ist, sie erzählen von Trauer und Schmerz. Das Gedicht lässt uns in ihre Welt eintauchen und ihren Weg ein Stück weit verfolgen, stellt Fragen und lässt uns mitfühlen.

 
 
Testigo del viento (Wind Whisperer)
DE | 2023 | 6:30 Min.
Regie: Fernanda Caicedo
Poetin: Fernanda Caicedo
 
Dieser schreckliche Schmerz, sie beide zu verlieren, führte dazu, dass ich mich an meine Urangst als Kind erinnerte und sie anerkannte. Dieser Schmerz ließ mich tief in mich hineinschauen. In meiner Kultur spielt die Familie eine wesentliche Rolle im Heilungsprozess nach dem Tod eines geliebten Menschen. Ich war in Deutschland, weit weg von meiner Heimat. Ich fühlte eine tiefe Einsamkeit, die so schwer zu ertragen war. Aber ich wollte heilen, und ich wollte es auf ehrliche Weise tun. Inspiration nahm greifbare Form an, verwandelte sich in Spuren, in Symbologien und codierte Botschaften, die mich durch den Rhythmus und die Symbolik der Natur leiteten.
 
 

 

D Frou Bovary de Porrentruy -Fitzgerald & Rimini
CH | 2022 | 9 Min.
Regie: Yannick Mosimann
Poetin: Ariane von Graffenried

„D Frou Bovary de Porrentruy“, eine gelangweilte, kaufsüchtige Hausfrau, die dem bürgerlichen Käfig einer jurassischen Kleinstadt durch Online-Dating zu entkommen sucht. 
Ariane von Graffenried erzählt auf ihrer Spoken Word CD "50 Hertz" Geschichten von acht historischen oder fiktiven „Heldinnen“, das heißt von Frauen, deren Geschichten meist auf namenlosen, ungeschrieben persönlichen Geschichten beruhen. Die Texte mischen virtuos Deutsch, Schweizerdeutsch, Englisch, Französisch in Spoken Word-Sprach- und Lautspielen.

 

 

Deutsch
Textkörper

 

 

OPEN CALL WETTBEWERBE 2023

ART VISUALS & POETRY FILM FESTIVAL
14. BIS 17. NOVEMBER KÜNSTLERHAUS WIEN

 

 

 

Das Art Visuals & Poetry Film Festival in Wien ist das zweitgrößte Poetry Film Festival weltweit. Wir unterstützen durch den Hauptwettbewerb Produktionen aus dem deutschsprachigen Raum. Da viele hochwertige Filme außerhalb des Dreiländerecks Schweiz, Österreich, Deutschland produziert werden, haben wir neben dem Audience Award einen neuen internationalen Wettbewerb  kreiert: den Poetry Performance Film Award. Damit würdigen wir die Qualität und Bedeutung des internationalen Filmschaffens für unser Festival.

 

 

TEXT & POETRY FILME AUS ÖSTERREICH, DEUTSCHLAND UND DER SCHWEIZ

Der Text- oder Poetry Film ist eine hybride Kunstfilmgattung zwischen Literatur und Film. Poetry Filme umschließen narrative Kurzfilme, Schriftfilme, Animationsfilme und Experimentalfilme. Die Offenheit und der kreative Experimentierraum machen es für viele Künstler spannend, Poetry Filme zu kreieren. So wie die letzten Male suchen wir in unseren Ausschreibungen experimentelle, tiefsinnig-nachdenklich machende, oder auch humorvolle Textfilme. Kurzum: literarische Kurzfilme, die unter die Haut gehen und eine nachhaltige Wirkung auf ihre Betrachter ausüben. Der Hauptwettbwerb richtet sich an Filmschaffende aus den Ländern Schweiz, Österreich und Deutschland. Daneben wird ein zweiter Wettbewerb ausgeschrieben, der die Verfilmung eines Festivalgedichts zum Ziel hat. Ein neuer Wettbewerb kuratiert von Katharina Wenty inszeniert Poetry Performance für die Kamera.
Aus den Wettbewerbseinreichungen werden von einer Jury die Gewinner ermittelt.

 

Einen der großen Hauptpreise des Festivals - den Audience Award - vergibt das Publikum im Kinosaal vor Ort!

 

ZUR DEFINITION: WAS IST EIN POETRY FILM?

Ob abstrakt, klassisch, mit Animation, narrativ oder cinematographisch: das Genre des Poetry Films präsentiert sich international bunt und vielfältig. Es existieren ebenso viele Definitionen. Der schottische Photograph und Filmemacher Alastair Cook beschrieb den Poesiefilm kürzlich als „unverwechselbar verschlungene Einheit, als Verschmelzung und Verknüpfung von Wörtern, Sound und einer Vision. Es ist ein Versuch, ein Gedicht zu verwenden und es durch ein Medium so darzustellen, dass ein neues Kunstwerk daraus entsteht, unabhängig vom Ursprungsgedicht.“
Im Unterschied zum anglo-amerikanischen Raum wird der Begriff des Gedichts beim Wiener Poetry Film Festival sehr weit gefasst: Es ist alles erlaubt, was dem Prädikat „literarisch“ gerecht wird: vom abstrakten Lautgedicht, Schriftfilmen über poetische Prosa bis hin zu politischen Theater- und Performance-Sprechtexten oder philosophischen Texten, die im Filmkontext unter dem Begriff Essayfilm aufscheinen.

 

AWARD GERMAN SPEAKING COUNTRIES – DEADLINE 30. JUNI 2023 I FILMLÄNGE 20 MIN. MAXIMAL

Der Hauptwettbewerb wird länderübergreifend für den gesamten deutschsprachigen Raum ausgeschrieben. Deutsche Sprache ist erwünscht, da wir das vorwiegend deutschsprachige Publikum nicht dauerhaft ins Untertitel lesen ziehen wollen. In Ausnahmefällen akzeptieren wir im Hauptwettbewerb auch fremdsprachige Filme mit deutschen  oder englischen Untertiteln. Mit dem Award German Speaking Countries richten wir uns grundsätzlich an all jene Filmschaffenden, die entweder ihren Wohnsitz in Österreich, der Schweiz und Deutschland haben oder die österreichische, deutsche oder Schweizer Staatsbürgerschaft besitzen. Die für den Wettbewerb ausgewählten Filme werden von 14. bis 17. November 2023 beim Art Visuals & Poetry Filmfestival in Wien präsentiert. Die Bekanntgabe des Siegers erfolgt während des Festivals.

 

POETRY PERFORMANCE FILM AWARD – DEADLINE 30. JUNI 2023 | FILMLÄNGE: 7 MIN. MAXIMAL

Poesie performt für die Kamera. Die Kamera als Bühne und Publikum zugleich. Das lyrische Moment, eingefangen hinter der Linse. Die Performanz des Poetischen wird mit Licht in der Zeit einbalsamiert, durch den Film für die Zuschauer:innen erfahrbar. Herausforderung ist es hierbei, nicht nur eine Performance abzufilmen, sondern vielmehr das Medium des Films als Teil der Performance mitzudenken, sodass die Poesie durch das sorgfältig konstruierte Zusammenspiel von Text/Körper, Bild und Ton ein Eigenleben entwickelt. Der neue internationale Poetry Performance Filmpreis ist von Katharina Wenty kuratiert und gestaltet. Der Wettbewerb wird international ausgeschrieben und umfasst Poetry Filme mit Tanz, Poetry Filme mit Performance/Schauspiel, sowie Performance Poetry Filme aus den Bereichen Bildende Kunst, Spoken Word und Poetry Slam.

 

SPECIAL AWARD – DEADLINE 31. AUGUST 2023 I FILMLÄNGE 20 MIN. MAXIMAL

Der internationale Wettbewerb, der SPECIAL AWARD ist einem vorgebenen Festivalgedicht gewidmet. Bei diesem Wettbewerb können Filmschaffende aus allen Ländern der Welt teilnehmen. Als Festivalgedicht wurde diesmal Manfred Chobots Gedicht "la luna" gewählt. Es ist Pflicht, dieses Gedicht für die Verfilmung heranzuziehen.  Das Festivalgedicht "la luna" steht als Tonspur eingelesen für den Gedichtfilmwettbewerb zur Verfügung. Es liest der Schauspieler Christian Reiner. Auch eine englische Übersetzung steht lizenziert bereit. Wenn man die Tonaufnahme nicht nutzen möchte, ist es zulässig, das Gedicht für den Wettbewerb im deutschen Original neu einzusprechen. Wir legen bei der filmschischen Umsetzung Wert auf den Originaltext. Geniale Ausnahmen, Experimente und Schriftfilme werden in einem Ermessenspielraum mit einbezogen.

In der Vergangenheit stieß der Gedichtfilmwettbewerb  bei arrivierten Filmemachern der Poesiefilmszene auf großes Interesse. Sich international mit anderen Künstlern im direkten Vergleich zu messen, erwies sich als interessante Herausforderung. Eines unserer Motive, den SPECIAL AWARD zu kreieren war eigentlich, einen niederschwelligen Einstieg zum Poetry Film kreieren zu schaffen. Auch das ist wieder möglich! Über das eingelesene Gedicht als Tonspur ist eine solide Basis für eine guten Poesiefilm gelegt! Lasst also der Kreativität freien Lauf und filmt....Wir freuen uns schon sehr auf die Poetry Filme!

 

 

JURY

Die Sieger und Auszeichnungen werden wie bisher von einer ehrenamtlichen Jury ermittelt.

 

PREISE MIT PREISGELD

Die Preise vergeben wir in Abstimmung mit unseren Partnern & Sponsoren. Die endgültige Höhe der Preisgelder werden zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben. Derzeit vorgesehen und gesichert sind die Preisgelder:
AWARD GERMAN SPEAKING COUNTRIES: € 1000.-
AUDIENCE AWARD (KURATIERT)                 € 1000.-
SPECIAL AWARD                                            €   500.-
POETRY PERFORMANCE FILM AWARD      €   250.-  

 

SCREENINGS

Die ausgewählte Filme werden während des ART VISUALS & POETRY FILMFESTIVALS von 14. bis 17. November 2023 in Wien gescreent. Die Sieger werden während des Festivals bekanntgegeben und prämiert! Darüber hinaus führen wir gelegentlich im Rahmen von ON TOUR mit anderen Veranstaltern Poesiefilmscreenings durch.

 

DEADLINES
sind der 30. JUNI UND DER 31. AUGUST 2023.

Award German Speaking Countries/ Poetry Performance Film Award                   Deadline  30. Juni    2023
SPECIAL AWARD | Gedichtfilmwettbewerb Manfred Chobot                                   Deadline 31. August 2023

 

EINREICHUNGEN
sind via Filmfreeway
oder per Onlineformular möglich: Kostenlos und einfach online einreichen:
Link zum Online- und Teilnahmeformular!

 

 

DIE TEILNAHMEBEDINGUNGEN

Für eine erfolgreiche Teilnahme sind folgende Bedingungen zu erfüllen:
- Der eingereichte literarische Kurzfilm oder Poetry Film hat eine Länge von 2 - bis max. 20 Minuten und basiert auf einem literarischen Text. Die Maximallänge beim neuen Poetry Performance Film Award beträgt 7 Minuten.
-Der Text- oder Poetryfilm ist nicht älter als 10 Jahre (ab dem Entstehungsjahr 2013).
- Der Film wird zum ersten Mal hier eingereicht: Filme, die in den vorangegangenen Jahren eingereicht wurden, werden nicht berücksichtigt.
- Für den Hauptwettbewerb: Der Regisseur stammt aus dem deutschsprachigen Raum oder hat seinen Wohnsitz in einem der Länder Österreich, Schweiz, Deutschland. Internationale Kooperationen innerhalb des Teams (Komponist / Schriftsteller) sind zugelassen.
- Für den Special Award: Der Film basiert auf dem Gedicht "la luna" von Manfred Chobot. Für die Chobot-Gedichtverfilmung wird unter Creative Commons eine Tonspur zur Verfügung gestellt (Remixes sind erlaubt), die verwendet werden soll. Es ist auch zulässig, das betreffende Gedicht in der deutschen Originalfassung neu einzusprechen. Eine englische Übersetzung wird für Untertitel und eine weitere Festivalverwertung unter Creative Commons kostenlos zur Verfügung gestellt. Sprecher Christian Reiner, Übersetzer Mark Kanak und Manfred Chobot als Dichter bitte im Filmabspann namentlich anführen.
- ART VISUALS & POETRY erhält das Recht, alle eingereichten Filme im Rahmen des Wettbewerbes öffentlich zu präsentieren.
- Die Filmeinreichung trifft rechtzeitig ein. Deadline: 30.6.2023 Wettbewerb German speaking countries/Performance Poetry Film Award, bzw. Deadline 31.8.2023 für den SPECIAL AWARD
-SCREENINGFORMAT: Die Filme sind von Ende Juli bis spätestens 15.9.2023 (SPECIAL AWARD) in einem der folgendem Formate zu übermitteln: mov. oder mp4-Datei, H264, Sound 48 000 kHz, 16 bit.

Wir sichten die Filme auf elektronischem Wege per Internet-Link, (vimeo/ Dropox, Google oder You Tube-Link) oder über andere Sichtunglinks sowie über die Plattform FilmFreeway. Bitte schickt uns vorerst keine Filme zu!  Die Screeningversionen werden erst später eingesammelt. Die ausgewählten Filme müssen in Folge bis 30. Juli bzw. 30. September (Special Award) in Screeningqualität vorliegen. Auch die Zusatzinformationen bitte erst nach erfolgter Selektion  per e-mail an office@filmpoetry.com  senden. Wir wünschen: eine knappe Künstlerbiographie (max. ½ Seite), eine kurze Synopsis, sowie ein Still aus dem Film (300dpi).

 

Rückfragen nehmen wir unter office@filmpoetry.com entgegen.

 

Wir freuen uns über viele spannende Filmeinreichungen!

 

Sigrun Höllrigl & Festivalteam

 

 

Deutsch
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