17. November 2023, 20:00
Location: Factory im Künstlerhaus, Am Karlsplatz 5, 1010 Wien
Moderation: Katharina Wenty
Ein Anagramm ist ein Gedicht, das durch die Neuanordnung der Buchstaben eines anderen Wortes oder einer anderen Phrase entsteht. Das Anagramm in diesem Poesiefilm basiert auf einem Vers aus Emma McGordons Gedicht MAGNETIC: „Die Zunge ist eine Nadel. Und ich bin der wahre Norden. Lügen erzählen.“ An den Ufern der Gili-Inseln legen mehrere gefährdete Meeresschildkrötenarten ihre Eier ab. Stoppen Sie den Klimawandel jetzt.
Der Poesiefilm „Once I Passed“ widmet sich einerseits dem offensichtlich autobiografischen Kontext des Gedichts von Walt Whitman mit all seiner persönlichen Dramatik, und andererseits dem Inhalt des Gedichts selbst, der zutiefst ruhigen, aber dennoch kraftvollen Geschichte zweier Liebender.
Ein Bild ist ein Bild ist ein Bild ist ein Bild. Es ist eine Sprache, ein Ausdruck. Kann es eine Stimme sein? Es ist eine Möglichkeit, es ist Macht. Bringt es Verantwortung mit sich? Es ist Abstraktion und Wahrheit. Können wir durch die Entfremdung Schönheit im Schrecklichen sehen? Müssen wir das überhaupt, um vor uns selbst zu treten?
Ein performativer Poetryfilm darüber, was niemand gesehen haben wollen will. Kindliche Papierpuppen und Tableaus in Collagenästhetik zusammengeworfen mit Symbolik von Krieg, Politik und Religion. Ein Gedicht, das auf die Belagerung von Leningrad verweist. Suffragettenfarben, Aileen Wuornos-Glorifizierung, und wunderbare Landschaften kombiniert mit Naziuniformen. Nichts ist unschuldig.
In „Bergpfirsich / Flat Peach“ mäandert ein Ich mit Bergpfirsich und Portemonnaie in Response zu „Pulse“, dem Corpus, der weiß, mächtig, in Röhren und monströs liegt oder „pulst“ und sich einer konkreten Bestimmung als Objekt entzieht: Stoffplanen, industrielle Anmutung, Körperhaftes. „Bergpfirsich“ spricht mit diesem „Pulse“-Objekt in einem dafür erschaffenen Sprachfluss und führt beides zusammen. Sub- und Objekte vertauschen die Positionen und führen ein Eigenleben als Dinge. Das Ich verschwindet, die funktionale Bestimmtheit der Worte wie für „Tür“ und „Fenster“ ebenfalls, der Bergpfirsich und das Portemonnaie bleiben. Und das Geld einer Bäckerin.
Im Begriff zu verschwinden ist ein experimenteller Poesiefilm, in dem minimalistische Gedichte und traumartig-ästhetisierte und expressive Bilder in einen Dialog miteinander treten, eine stille poetisch-philosophische Meditation über Verlust und Vergänglichkeit, Trauer und Tod, Licht und Finsternis, über Sprachlosigkeit und die Notwendigkeit von Sprache, eine melancholische Reise in den Abgrund ‘transzendentaler Obdachlosigkeit’, in dem der Mensch sich selbst verliert.
PERSPEKTIVWECHSEL führt uns weg von uns selbst und hin zu den Flüchtlingen des Jahres 2015. Ihre Gesichter erzählen uns, was mit ihnen passiert ist, sie erzählen von Trauer und Schmerz. Das Gedicht lässt uns in ihre Welt eintauchen und ihren Weg ein Stück weit verfolgen, stellt Fragen und lässt uns mitfühlen.
„D Frou Bovary de Porrentruy“, eine gelangweilte, kaufsüchtige Hausfrau, die dem bürgerlichen Käfig einer jurassischen Kleinstadt durch Online-Dating zu entkommen sucht.
Ariane von Graffenried erzählt auf ihrer Spoken Word CD "50 Hertz" Geschichten von acht historischen oder fiktiven „Heldinnen“, das heißt von Frauen, deren Geschichten meist auf namenlosen, ungeschrieben persönlichen Geschichten beruhen. Die Texte mischen virtuos Deutsch, Schweizerdeutsch, Englisch, Französisch in Spoken Word-Sprach- und Lautspielen.