Literaturperformances mit Live Visuals
Mit Cornelia Travnicek, Hubsi Kramar, Sigrun Höllrigl, Joerg Zemmler (Soundpoetry). Visual Arts: starsky, 4youreye. Moderation; Sigrun Höllrigl. Filmprogramm: FREDERICK BAKER`S LICHTGESTALTEN, VmiA Visuals made in Austria von Olivia Macho. Djing Jörg Zemmler.
Das erste Art Visuals & Poetry Festival fand am 17. Oktober 2011 im 3raum-Anatomietheater statt. Der Festivalkontext ermöglichte Besonderheiten wie räumliche Konzeptionen bei den Visuals, Möglichkeiten, die in kleinerem Rahmen oder auswärts meist nicht zur Verfügung stehen. Vor allem wurden diesmal sehr lange und sorgfältig am Aufbau fürs Live Recording getüftelt und 3 Projektionsleinwände aufgebaut. Aus dem Abend sind zahlreiche Poetry Clips entstanden. Der Themenschwerpunkt 2011 lag bei Textentwicklung & Performance der Wiener Visualistin starsky.
>/ starsky arbeitsansatz / starsky zur visuellen poesie / ?
"Die Auseinandersetzung mit Sprache, Schrift, Schriftbild und Wortbildern ist meiner Arbeit immer schon inhärent. Zumeist sind es jedoch eigene Texte wie z.B. in 80 Fragen um die Welt oder verfremdete Phrasen wie z.B. bei der Propagandamaschine oder dem Zufallsindoktrinator, der die aus dem medialen Rauschen dahergeschwappte Phraseologie der Macht in dadaistischer Verzerrung an eben jene Orte der Macht zurückwortet;In diesem Fall geht es um das Zusammenspiel zweier Medien, einer AutorInnenlesung gemeinsam mit einer live Video-Performance, im Hinblick auf die Entstehung von Hybriden: Literaturperformance und Poesiefilm. Die Herausforderung besteht einerseits in der Schaffung von Synergien und Synästhesien zwischen der Sprach- und der Bildebene, dem Entstehen eines Ganzen, einer Art amalgamen, jedoch flüchtigen Verschmelzung von Sprache und bewegtem Bild; andererseits aber auch darin, jedem Medium den ihm eigenen Raum, die ihm adäquate Sprache zu geben, und in einen Diskurs zwischen den beteiligten Medien als auch Personen zu treten, bei dem weder das eine das andere übersetzt, noch bebildert oder illustriert, noch das illustre Beiwagerl des anderen scheint, das im Trubel der Ereignisse mitgeschunkelt wird. Eine wilde Mischung, changierend zwischen Ab- und Entgrenzung, ein diskursives Zusammenspiel : ein Spiel."
In genau diesem Kontext wiederum wählte
starsky die Form einer live-Videostation, die ein direktes und unmittelbares Interagieren mit der Situation ermöglicht. Spielzeug, Gegenstände, zweckentfremdete Materialien aller Art werden unter Einsatz des eigenen Körpers ins Spiel gebracht : simpel, einfach, humorvoll, spielerisch, jetzt, im Moment darf es allen Beteiligten auch Spaß machen.
Der Festivalabend von ART VISUALS &POETRY zeigte 2011 Texte der Autoren Hubsi Kramar, Cornelia Travnicek und Sigrun Höllrigl
live visualisiert von starsky sowie eine Soundpoetry-Performance mit Jörg Zemmler und live Visuals von
4youreye.
Propagiert wurde die 15-Minuten-Performance für Literaturhäuser, Clubs und Ausstellungshäuser. Literarisch basiert das Konzept auf Fusion Poetry. Der Begriff stammt vom kanadischen Poeten Todd Swift und bezeichnet die Vereinigung von Slam Poetry und dem akademisch-klassischen Literaturbereich.
In einem experimentellen Setting galt es, Texte, Visuals und Musik zur synästhetischen Einheit zu verschmelzen. Worte wurden sichtbar gemacht und konnten anders erlebt werden. Die Live Recordings wurden zu Poesie-Kurzfilmen überarbeitet und waren im Anschluss an die Veranstaltung auf vimeo abrufbar. Eintritt: 5/10 Euro (ermäßigt).
Der Abend wurde live aufgezeichnet. Es sind zahlreiche Poetry Performance Clips entstanden, die auf vimeo abrufbar sind.
Produktion & Dokumentation: 7 Poetry Film Clips