EXPERIMENTAL- UND ANIMATIONSFILM

Das zweite Wettbewerbsscreening ist dem Experimental- und Animationsfilm gewidmet und zeigt 14 kürzere Filme. Das Programm ist für jene ein Genuß, die es gerne intensiv, außergewöhnlich und besonders kurz haben. Jedenfalls gibt es hier viel Überraschendes & Erfrischendes zu sehen, gepaart mit publikumswirksamen Animationsfilmen. Der österreichische Film ist in diesem Wettbewerbsblock besonders stark vertreten.

Sonntag, 5. November 2017, 16:30 Uhr, Metro Kinokulturhaus, 1010 Wien
Moderation Yasmin Hafedh

CADAVRE EXQUIS (A)
Surrealistische assoziative Gemeinschaftsarbeit des Studio für experimentellen Animationsfilm Klasse Niki Jantsch, Universität für angewandte Kunst Wien
Animation, digital film, HD,  (OF) deutsch, 2:07 Min. 2017

AVANTGARDE (A)
Sisi Klocker/Hubert Sielecki
Experimental, digital film, HD, (OF) deutsch, 8:35 Min. 2015

Sisi Klocker und Magdalena Knapp-Menzel machen sich auf die Suche nach dem fiktiven "Urfilm" und stellen damit die Frage, wie denn so ein Avantgardefilm in der heutigen Zeit auszusehen hätte. Daraus entstand eine Art Imagefilm, der auf die hervorragenden Leistungen des Österreichischen Avantgardefilms hinweist.

Sisi Klocker, Autorin, Performancekünstlerin, Filmemacherin, freie Multimedia-Künstlerin und Kaiserin von Europa. Studium der Theater- und Filmwissenschaften in Wien und Berlin. In den unterschiedlichsten Bereichen tätig (Performance, Theater, Video, Fotografie, Literatur, Malerei, Chanson, Schauspiel). Mitbegründerin der Wiener KünstlerInnengruppe CABINET 9.

DUBIOSEN INKASSO (A)
Xenia Lesniewski
Experimentelle Animation, Digital film, HD, (OmE), deutsch mit engl. Untertiteln, 11:17 Min., 2017

Verminderte Sicht. Nie wird so viel gelogen wie nach einer Jagd, im Krieg und vor einer Wahl.Wasser neben mir. Wieder das mit der Sicherheit. Viele Passagiere werden ganz ruhig und bewegen sich nicht mehr. Auch greifen sie nicht nach den ihnen zugeworfenen Rettungswesten. Tiefe berühr mich. Bitte berühr mich.

Xenia Lesniewski geb. 1985 in Frankfurt/M. ist Mitglied des Künstlerkollektivs CLUB FORTUNA, und der Musikgruppe STRAND and Mitbegründerin Buchedition FUROR. Von 2005 bis 2013 studierte sie bildende Kunst an der Universität für Kunst und Design in Offenbach/M, und von 2010 bis 2015 experimentelle Animation an der Universität für angewandte Kunst Wien. Lesniewski nahm national und international an Filmfestivals, Gruppen- und Einzelaustellungen teil. Ihre Videoarbeiten wurden mehrfach ausgezeichnet z.B. mit dem 3sat Preis des Film Festivals Oberhausen.

THE CLAY SPEECH (A)
Badri Skhirtladze
Animation, digital film, HD, 1:37 Min., (OE) englisch mit deutschen Untertiteln, 2013

Diskurs über philosophische Wahrnehmungsfragen in wahnwitzigem Tempo.

Der Georgier Badri Skhirtladze lebt in Wien und studiert in an der Universität für angewandte Kunst experimentellen Animationsfilm.

THE STRANGER_PLEASE COME BACK (D)
Kim Hyeongsuk
Experimental, digital film, HD, (OF) deutsch, 7:03 Min., 2017

Das Projekt ist ein „On Going“ Project in Form einer dokumentarischen Video-Arbeit, an der Kim seit 2012 arbeitet. Der Projekttitel heißt “Der Fremde”, auf Französisch, “L’Étranger”. Den Titel wurde dem Roman des französischen Schriftstellers und Philosophen Albert Camus entnommen.

Kim Hyeongsuk ist eine koreanische bildende Künstlerin und Filmemacherin, die zur Zeit in Mainz lebt. Sie präsentiert ihre Arbeit mit verschiedenen Medien und hat an internationalen Ausstellungen und an Filmfestivals in Belgien, Nigeria, Griechenland, Spanien und Deutschland teilgenommen. Gutenberg Stipendium, Förderung durch die Film-und Medien-Nachwuchsförderung und Kunst am Bau.

FLUCHTEN (D)
Eric Gand (Film), Amal Djarah (Gedicht)
Experimental, digital film, HD, (OF) deutsch und arabisch, 4:45 Min. 2017

Film über den syrischen Bürgerkrieg nach einem Gedicht von Amal Djarah.

ERIC GAND, geb.1945 in München. Lebt in Schwifting bei Landsberg. Seit 1977 Fotocollagen und Fotos. Ab 1987 Bilder, Skulpturen und Installationen.2012 erstmals auch das filmische Schaffen Gands mit einem Video zu dem Gedicht „unweit“ von Rodja Weigand, das 2014 beim Poesie-Wettbewerb „Goethe goes Video“ in München den ersten Preis gewann. Es folgten weitere filmische Arbeiten.

EXOMOON (A)
Gudrun Krebitz
Animation, digital film, HD, (OF) englisch, 6:19 Min., 2016
Ums Dasein, Dabeisein, Im-Jetzt-Sein geht es in EXOMOON, der flüssig durch verschiedene Tag- und Nachtzustände gleitet. Der Film kreist um ein weibliches Ich und seine Identität. Im Bild ändern sich mit den Farbstrichen die Zustände. Ein dunkler Ozean wird zu einem Partylokal. „Just let the people float around you, don´t push", sagt eine Stimme im Off.

Gudrun Krebitz, geb. in Graz, Österreich. Bis 2015 Masterstudium in der Animationsklasse am "Royal College of Art" in London, Großbritannien. Davor Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf "Potsdam-Babelsberg Fachbereich: Animation Abschluss mit Diplom. Gudrun Krebitz schreibt ihre poetischen Texte selbst auf Deutsch und in Englisch. Ihre handgezeichneten Filme erhielten zahlreiche Preise. Sie lebt als freischaffende Künstlerin in Berlin. gudrunkrebitz.com

CONTEMPLATION IS WATCHING (D)
Susanne Wiegner (Film), Robert Lax (Gedicht)
3D Animation, digital film, HD, (OF) englisch, 06:18 Min., 2016
 

Robert Laxs typisches vertikales Schriftbild ist Auslöser für eine Reise durch die Phantasie, voller Hinweise auf Laxs Biographie. Er lebte in New York City als er unter einer Straßen-lampe einen Moment außerhalb von Raum und Zeit erlebte. Später schloss er sich einem kleinen Wanderzirkus an, bevor er auf eine griechische Insel zog, wo er fast 35 Jahre wie ein Einsiedler lebte.

Susanne Wiegner studierte Architektur und Innenarchitektur an der Akademie der Bildenden Künste in München und am Pratt Institute in New York. Neben Projekten im realen Raum erstellt sie seit mehreren Jahren 3D-Animationen, die Literatur und virtuellen Raum verbinden. Ihre Werke werden in Gruppenausstellungen und auf internationalen Festivals gezeigt. Sie arbeitet und lebt in München. www.susannewiegner.de

METAMORPHOSIS (A)
Marc Neys (Film) Sophie Reyer (Gedicht)
Experimental, digital film, HD, (OmE) deutsch mit engl. Untertiteln, 3:42 Min., 2016

Der biologische Zirkel von Leben und Tod, Anfang und Ende und die Verwandlung, die wir machen mit einem Verweis auf Kafkas Verwandlung.
Der Belgier Marc Neys ist mit über 240 Poesiefilmen und zahlreichen Kollaborationen mit Dichtern aus der ganzen Welt einer der wichtigsten Vertreter des zeitgenössischen Poesiefilms. Seine Filme werden international in Galerien und auf Festival gespielt. Die österreichische Schriftstellerin und Komponistin Sophie studierte Filmregie in Köln und beschäftigt sich intensiv mit visueller Poesie. https://vimeo.com/swoon, www.sophiereyer.com

UNSERE EX-FRAU (A)
Oleksandra Stehlik
Animation, digital film, HD, wienerisch mit engl. Untertiteln (OmE), 07:00 Min., 2014

Auf humorvolle Art wird im handgezeichneten Heimatanimationsfilm „Unsere Ex-Frau“ die Geschichte eines gestandenen Wieners erzählt, der zu Weihnachten mit der aktuellen Gattin eine seiner Ex-Frauen am Land besucht.

Oleksandra Stehlik, geb. 1975 in der Ukraine, Kunst- und Illustrationsstudium in der Ukraine. Vor 10 Jahren nach Österreich gekommen. Ausbildung in Wien im Fachgebiet Mediengestaltung. Lebt seitdem als Filmemacherin und Illustratorin in Wien.
 

THE CODE OF HAMMURABI (D)
Ivan Stanev
Experimenteller Schriftfilm, digital film, HD, engl./deutsch/frz., 8:35 Min., 2015

"The Code of Hammurabi"  ( Deutsch: Codex Hammurapi ) ist ein Filmgedicht aus der Reihe "Poems in Posthuman Akkadian", an der Ivan Stanev zurzeit arbeitet. Hammurapi's Gesetzesbuch ist eine schwarze, hochragende Basaltstele. Sie gilt als Wahrzeichen der mesopotamischen Zivilisation und wurde von Hammurapi (1792-1750 v. Chr.) , dem sechsten König Babylons, errichtet. Das Gedicht benutzt die Stele als Marschflugkörper oder Zeitmaschine, um mit ihr die Wolkenkratzerkenotaphe der posthistorischen Zukunft zu treffen. Ferngesteuert wird sie von Sprüchen wie "Auge um Auge, Zahn um Zahn" oder " Die Strafe muss zur Straftat passen".

Ivan Stanev  (Jahrgang 1959 ) ist ein deutscher Autor bulgarischer Herkunft. Er lebt in Berlin und Paris und ist als Regisseur für Theater und Film tätig. http://ivanstanev.com/

LOOKFORWVRD (D)
Henning Arend
Experimental, digital film, HD, 4:3, 06:00 Min., (OF) deutsch, 2016

excerpt aus einem kurzfilm basierend auf dem künstlerbuch "lookforwvrd" von exc. erschienen im rhein-verlag 2016. es wird die geschichte von pangborn erzählt, der seit vielen jahren in einem solarium lebt. nackt und auf einem seg-way in permanenter bewegung versucht er mit hilfe einer seh-apparatur das rätsel der strahlen und wellen zu lösen.

Hening Arend, geb.1985 in göttingen lebt und arbeitet als freischaffender bildender künstler und musiker in düsseldorf.

KNAGGLIG (A)
Amelie Schlögelhofer
Animation, digital film, 2:30 Min.  HD, englische Version, 2017
Knagglig ist eine Geschichte über Selbstoptimierung und die Schwierigkeiten, die man damit haben kann. Sie erforscht das alltägliche Leben in all seinen Surealitäten-nachdenklich, feinfühlig aber immer mit Humor.
Amelie Schlögelhöfer studiert experimentelle Animation an der Universität für angewandte Kunst Wien, Studio für experimentellen Animationsfilm Klasse Niki Jantsch.

SMARTER USER (D)
Kuesti Fraun
Experimental, digital film (OmE) deutsch mit engl. Untertiteln, 0:45 Min., 2016

Ein Gebet an die neuen Götter der permanenten Erreichbarkeit.

Kuesti Fraun ist ein mehrfach international ausgezeichneter freier deutscher Filmemacher und Autor mit Spezialisierung auf kurzformatige Geschichten in Wort, Bild und Ton, mit Aufführungen u.a. im Louvre Museum Paris, Multimedia Art Museum Moskau, Nominierungen für den Marler Videokunstpreis und des AVIFF Art Film Festivals in Cannes, Preisträger des Grossen Preises der Jury des Internationalen Festivals Cineminuto de Córdoba in Argentinien, der Linken Kinonacht Berlin, des Goethe Instituts Salvador do Bahia Brazil, dem NRW-Kulturrat. www.facebook.com/mobtik

Tickethotline / Ticketreservationen

Das Metro verfügt über eine professionelles Ticketservice. Man kann Karten vor Ort abholen oder telefonisch oder per E-Mail reservieren lassen. METRO Kinokulturhaus, Johannesgasse 4, 1010 Wien, Öffnungszeiten: MO–SA & Feiertage 15:00–21:00 | SO 10:00–21:00.  Filmbeginn laut Programm. Reservierungen: METRO Kinokulturhaus, T: 01 512 18 03 (MO–SO 15:00–21:00). reservierung@filmarchiv.at: Eintritt: 7/ 8,50 Ticketspecial an der Abendkasse für  Studenten/Schüler/Lehrlinge 5 Euro!