Jurybegründung Special Award 2017 oder Rilke Preis
Die Festivaljury zeichnet den Film „rilke überoffen“ von Sebastian und Daniel Selke für seine perfekte Balance zwischen Emotion und Abstraktion aus, die trotz der minimalistischen Kunstfertigkeit selbstverständlich bleibt. Der Poesiefilm bildet das Gedicht von Rilke nicht eins zu eins ab, ist ihm aber emotional immer sehr verbunden und nahe.
Rilke nostalgischer Blick zurück zur großen Jugendliebe Lou Andreas-Salomé steht ein nostalgischer Blick zurück in die Jugend der 80er Jahre in den Plattenbauten Ostberlins gegenüber. Der Film zeigt die persönliche Auseinandersetzung Selkes mit dem Heranwachsen in der Betonsiedlung Marzahn-Hellersdorf auf. Bei Rilke wie bei Selke geht es um etwas Verlorenes, die Jugend. Es ist ein Blick zurück, mit einer gewissen Nostalgie, geprägt von Erinnerung und einem gewissen Schmerz.
Überzeugt hat die Jury die zeitlose Form des Films, deren Gestaltungsprinzipien mit den Worten minimalistisch, unmodisch und unaufgeregt beschrieben werden können. Hervorzuheben ist weiters die intime und fragile Verschmelzung zwischen Text und Bild durch die Musik im Film.
Wir gratulieren den zwei Preisträgern zu ihrem Preis!
Geldpreis 300 Euro vergeben von Art Visuals & Poetry
Text Sigrun Höllrigl
Ceeys
Congratulation!